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1999

Bahnhof Wilhelmshöhe mit historischem Zug 1850

Zustand der Bahnanlagen vor der Tieferlegung, also zwischen 1848 und 1880.
Foto: @ www.steamy.de/bahnhoefe

Bahnhof Wilhelmshöhe:
Im Herbst 1849  rollte der erste Zug der "Friedrich-Wilhelms-Nordbahn" in den Bahnhof Wilhelmshöhe. 1999 wurde der Bahnhof 150 Jahre alt. Hier stiegen Kaiser und Könige aus auf dem Weg zum Schloss Wilhelmshöhe. Im zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof mit seinem Empfangsgebäude erheblich beschädigt, viel Charme hatte er seitdem nicht mehr. Im Vergleich zum Hauptbahnhof (Baujahr 1856) spielte Wilhelmshöhe ohnehin keine große Rolle. Über viele Jahre war der Bahnhof ein überschaubarer Haltepunkt ohne große Perspektiven.
Die zweite Geburtsstunde des Bahnhofs war am 29. Mai um 12 Uhr. Bundespräsident Richard von Weizsäcker stellte mit einem symbolischen Knopfdruck die Weichen für die neuen Intercity-Express-Züge ICE. Der Fernbahnhof Wilhelmshöhe mit seinem markanten und umstrittenen Säulendach war von diesem Zeitpunkt für Kassel das Tor zur Welt.

Herkulesbrauerei:
Seit 1897 wurde an der Hafenstraße Bier gebraut. Mit der Schließung der Binding-Brauerei (ehemals Herkulesbrauerei) im Jahr 1999 ging an der Hafenstraße eine mehr als hundertjährige Brautradition zu Ende.

Bundesarbeitsgericht:
Eröffnet wurde das BAG am 10. Mai 1954 mit einem Festakt; damit nahmen die zunächst 15 Richter in vier Senaten ihre Rechtsprechungstätigkeit auf. Am 27. Mai 1992 empfahl die sog. Föderalismuskommission die Verlegung des BAG nach Thüringen. Dies geschah trotz Protestes in der Region. Eine Unterschriftensammlung wurde durchgeführt, Politiker, etwa der damalige Oberbürgermeister Wolfram Bremeier, setzten sich für einen Verbleib des Gerichts in Kassel ein. Für viele war nicht einsehbar, dass ein Gericht aus einem strukturschwachen Gebiet in ein vergleichbar strukturschwaches Gebiet verlegt werden sollte. Wohlhabende Regionen (etwa Karlsruhe mit Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht) blieben verschont. Es heißt, dass das BAG als kleinste Bundesbehörde "geopfert" wurde, um als Gegenleistung die Europäische Zentralbank nach Frankfurt zu bekommen. Die Verlegungsempfehlung der Föderalismuskommission wurde vom Bundeskabinett am 29. Mai 1992 bestätigt und am 16. Juni 1992 vom Bundestag angenommen. Rasch kristallisierte sich Erfurt als neuer Standort des Gerichts heraus. Am 16. November war der letzte Arbeitstag in Kassel. Am 22. November nahm das BAG seinen normalen Dienstbetrieb in Erfurt auf.

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