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Kassel neu entdecken

 Titelblatt von Kassel neu entdecken, zeigt eine Grafik mit Karte von Kassel in den alten Mauern der Stadtbefestigung

Kassel - neu entdecken, Titelblatt
Foto: Jenior Verlag, Kassel

Mit sechs Themenspaziergängen ermuntert der Autor Heinrich Lintze den Leser zur Erkundung Kassels. Die Spaziergänge führen in die mittelalterliche Fachwerkstadt sowie die barocke Oberneustadt. Auf einer Radtour lassen sich Kassels Burgen und Schlösser neu erfahren. Mit einem Spaziergang vom Kulturbahnhof zur Fulda wird die Kunst im öffentlichen Raum zugänglich gemacht. Durch eine Wanderung entlang der Losse kommt man zu den Ursprüngen der Industrialisierung Kassels. Mit einem Ausflug ins 1000 jährige Uschlag führt uns der ehemalige Lehrer, der jetzt in Bremen lebt, schließlich in seine Heimat.

Das Büchlein ist im Jenior Verlag, Kassel 2020 erschienen (ISBN 978-3-95978-075-9) und kostet 14,50 €. Es kann auch im Büro des Stadtteilzentrums Agathof, Agathofstraße 48, https://agathof.de/kontakte/, erworben werden.

Für den Leser unserer Webseite dürfte besonders der Abschnitt es Spazierganges an der Losse, der von themenbezogenen Informationstafeln bekleidet wird, von Interesse sein. Dazu schreibt Heinrich Lintze in seiner Einleitung Zitat:

Entlang der Losse durch Bettenhausen  -Zu den Ursprüngen der Industrialisierung Kassels-

"Viele Besucher Kassels — selbst etliche Einheimische halten sich fast ausschließlich zwischen Königsplatz und Wilhelmshöhe auf. Hier sind die Welterbestätten, hier kann man auf documenta-Kunstwerke stoßen und auf den Spuren der Brüder Grimm wandeln. Die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angeboten sowie die westlichen Stadtteile mit ihren schönen Wohnquartieren, Restaurants, Kneipen und kleinen Lädchen bestimmen für viele das Ausgehverhalten in der Stadt. Jenseits der Fulda ist keine „no-go-area“, aber doch „terra incognita‘, und nach Waldau, Bettenhausen, in die Unterneustadt oder ins Forstfeld verirrt sich nur, wer muss.
Dabei ist Bettenhausen, das 1906 eingemeindet wurde, nicht nur ein Stadtteil mit reizvollen Partien z. B. entlang der Losse, sondern es hat auch einen wichtigen Beitrag zur industriellen Entwicklung Kassels geleistet. Als es 1927 seine 800-Jahr-Feier beging, blickte man auf eine stürmische Zeit zurück, die vom beschaulichen Dorf zur Werkbank an der Losse führte. Das kleine Flüsschen, das bei Hessisch Lichtenau entspringt, war die entscheidende Triebkraft für diese Entwicklung. Aus zahlreichen Mühlen, die von der Wasserkraft der Losse und den von ihr gespeisten Mühlgräben angetrieben wurden, entstanden kleine Handwerksbetriebe, Manufakturen und später große Industriebbetriebe, die die Umwandlung Kassels aus einer bedächtigen Residenzstadt zu einem bedeutenden Industriestandort beförderten.

Viele Mühlenbetriebe sind seit dem Mittelalter dokumentiert und haben zur Zeit der merkantilistischen Wirtschaftsweise eines Landgrafen Karl oder Friedrich II. einen großen Aufschwung genommen. Ende des 19. Jh. wurden sie zu Keimzellen wichtiger Fabriken mit vielen Beschäftigten. Unser Spaziergang soll diesen „Kathedralen der Industriekultur“ gewidmet sein, auch wenn sie zum Teil gar nicht mehr vorhanden sind. Das „goldene Jahrhundert“ Bettenhausens, als das kleine Ackerdorf zu einem bedeutenden Industriestandort wurde, begann Mitte/Ende des 19. Jh., aber fast alle Betriebe mussten 100 Jahre später schließen. Deshalb führt unser Spaziergang fast nur an spärlichen Resten der Industrialisierung vorbei, und zum Teil sind die Unternehmen völlig vom Erdboden verschwunden, Unsere Spurensuche führt uns auf einer ca. 90minütigen Wanderung entlang der Losse von der Stadtgrenze bis fast zu ihrer Mündung in die Fulda, vom Messinghof bis zum Salzmann-Komplex. Am Ende des Textes sind noch zwei mögliche Verlängerungen aufgeführt, die weitere ehemalige Industriebetriebe Bettenhausens zeigen."

Editor: Erhard Schaeffer, Oktober 2020

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Kurzbeschreibung

Mit sechs Themenspaziergängen ermuntert der Autor Heinrich Lintze den Leser zur Erkundung Kassels. Die Spaziergänge führen in die mittelalterliche Fachwerkstadt sowie die barocke Oberneustadt. Auf einer Radtour lassen sich Kassels Burgen und Schlösser neu erfahren. Mit einem Spaziergang vom Kulturbahnhof zur Fulda wird die Kunst im öffentlichen Raum zugänglich gemacht. Durch eine Wanderung entlang der Losse kommt man zu den Ursprüngen der Industrialisierung Kassels. Mit einem Ausflug ins 1000 jährige Uschlag führt uns der ehemalige Lehrer, der jetzt in Bremen lebt, schließlich in seine Heimat.

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