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Arbeiter-Wohlfahrt (AWO)-Forstfeld
- Autor: Falk Urlen
- Zeit: 1946
- Ort: Haus Forstbachweg
- Vom: 28.10.2021
- Themen: Stadtteilkultur, Parteien, Vereine und Verbände
Gleich, nachdem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ende 1946 wieder gegründet worden war, gründeten dem Gemeinwohl verpflichtete Forstfelder Frauen die AWO in Kassel wieder neu. Sie engagierten sich im Bahnhofsdienst, bei der Flüchtlings- und Kinderbetreuung. Treffpunkt war immer ein Gebäude auf dem Rammelsberg. Erst 1979 entstand der Ortsverein Forstfeld mit 281 Mitgliedern. Einen Aufschwung nahm er unter dem Vorsitzenden Helmut Kleinert, in den 10er-Jahren wurde er dann wegen sinkendem Interesse aufgelöst.
Arbeiterwohlfahrt-Forstfeld: Dieser Beitrag wurde nach den Schriften zum 40- und 50-jährigen Jubiläum der AWO erstellt.
Als Ende 1946 in Kassel die Sozialdemokratische Partei wieder gegründet worden war, ging von den älteren Genossinnen 1946 die Gründung der Arbeiterwohlfahrt aus. Es waren die Frauen Zinke, Hoffarth und Liebringhausen, die alle Interessierten in das "Germania-Eck" einluden. 50 bis 60 Frauen waren sofort bereit, aktiv mitzuarbeiten. Es gab sehr viel Arbeit, wie Bahnhofsdienste, Nähstube, Kinderbetreuung und Haussammlungen.
Die erste Vorsitzende des Ortsvereins Forstfeld (1946 noch 'Waldau-Siedlungen') war die Genossin Röder, weitere Vorstandsmitglieder waren die Genossinnen Barthelmai, Corthals, Dippel und Leimbach.
Über die Arbeit bei der Arbeiterwohlfahrt wurde bei den Frauenabenden der SPD gesprochen. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit. Am Bahnhofsdienst waren besonders die Frauen Röder und Durstewitz aktiv; denn es gab hier sehr viel Arbeit, laufend kamen neue Flüchtlingszüge an. Die Flüchtlinge wurden mit Essen und Trinken versorgt und die Kleinkinder bekamen Nahrung und frische Windeln. In die Nähstube im SPD-Haus gingen aus unserem Bezirk die Frauen Mütze, Haffas, Seeger und Durstewitz. Hier wurde aus den amerikanischen Kleiderspenden durch Änderung und Ausbesserung wieder neue Garderobe hergestellt. Diese wurde auch gleich an die Bedürftigen verteilt. Zu dieser Nähstubengruppe gehörten noch die Frauen Börner, Maurer, Marth, Reuse und Bretthauer. Diese Treffen machten allen sehr viel Spaß und sie kamen gern.
Die Kinderbetreuung fand auf dem Rammelsberg statt. Das war für die Kinder immer ein besonderes Vergnügen, denn morgens ging es zum Rammelsberg und abends erst wieder nach Hause. Außer, dass die Kinder mit Essen und Trinken versorgt wurden, kamen Spielen und Wandern nicht zu kurz. Hier waren die Genossinnen Seeger und Durstewitz ehrenamtlich tätig. Wie schwer es war, kann man noch auf alten Fotografien sehen, da auf dem Rammelsberg nur eine Bude stand. Auch die Weihnachtsfeiern für die Kinder fand auf dem Rammelsberg statt. Die Kinder wurden mit selbstgenähten Hosen, Hemden, Kleidern und Hausschuhen beschenkt. Die von...Schaustellern zur Verfügung gestellten Puppen wurden behäkelt und angezogen. Die Kinder waren überglücklich und die Augen strahlten, das war der schönste Dank für alle ehrenamtlichen Helferinnen. Die Hauptbetreuerin am Rammelsberg war Frau Gretel Nörthemann.
Der erste Altennachmittag wurde am 26. 03. 1973 unter der Leitung von Frau Elly Pape und Frau Margarete Bier durchgeführt. Der erste Frauennachmittag fand am 14.05.1973 statt. In 1980 übernahm der Ortsverein Forstfeld wieder die Patenschaft für die Stadtranderholung Rammelsberg. Hier gab es sehr viele Arbeitseinsätze, um das Gebäude zu renovieren und instand zu halten.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17.03.1979 wurde aus dem AWO Stadtteil Forstfeld der Ortsverein Forstfeld mit eigener Satzung gegründet, ihm gehörten 281 Mitglieder an. In 1988 wurde der Herrenarbeitskreis gegründet, der sich bis heute (2001) besonders mit Instandsetzungs- und Bauarbeiten für den Ortsverein befasst, z. B. Aufbau einer Tischtennisplatte und Basketballkörbe für den Ortsbeirat. Auch kommt Geselligkeit und Kommunikation nicht zu kurz.
1991 knüpften wir Kontakt zu dem Ortsverein der AWO Gräfenroda und kurze Zeit später unterzeichneten wir einen Partnerschaftsvertrag. Noch heute verbindet uns eine sehr gute Freundschaft mit gegenseitigen Besuchen. Mit der Vorsitzenden Rosel Tröster verband uns eine herzliche Freundschaft. Im Mai 1999 verstarb Rosel Tröster, die Erinnerung an sie halten wir in Ehren.
1995 wurde die Neujahrsbegrüßung mit Mitgliederehrung ins Leben gerufen. Seit 1996 beteiligt sich die AWO-Forstfeld auch mit einem Wagen an der Bärenkirmes der Freiwilligen Feuerwehr Forstfeld. 1997 übernahm der Ortsverein Forstfeld die Patenschaft für den Rammelsberg, mit der Pflegearbeiten und Rasenmähen verbunden war.
50 Jahre Arbeiterwohlfahrt Forstfeld bedeutete auch gleichzeitig Altenarbeit. Der erste Altenclub wurde am 26.03.1973 unter der Leitung von Elli Pape und Margarete Bier durchgeführt. Bis 1984 wurde der Altenclub auch zeitweise von Edith Kellert und Carla Meckbach geleitet. Am 11. Februar 1985 übernahmen Brigitte Diegler und Waltraud Raabe die provisorische Leitung. Aus diesem Provisorium sind nun mittlerweile 17 Jahre geworden. Als Helferin kam später noch Lilo Ochs hinzu.
Vorsitzende im Bezirk Waldau-Siedlung waren in Reihenfolge: Anna Zinke, Ernst Zinke, I. Harras, Margarethe Mosenheuer, Gustav Rosenblatt. Ab 1972 bis 1974 Erich Zier, nur wenige Monate Heinz Bier, danach übernahm bis 1980 Karl Pape den Vorsitz, 1980 bis 1981 übernahm Harry Bier kommissarisch den Vorsitz wegen Krankheit von Karl Pape, 1981 bis 1984 Karl-Heinz Traube und ab 1985 Karl-Heinz Hierling, ab 1989 kommissarisch Karl-Ernst Frey, 1991 Bernd Caspar, ab 1992 Helmut Kleinert.
Autor und Editor: Falk Urlen
Quellen: Jubiläumsschriften der AWO-Forstfeld bis 2001
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Kurzbeschreibung
Gleich, nachdem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ende 1946 wieder gegründet worden war, gründeten dem Gemeinwohl verpflichtete Forstfelder Frauen die AWO in Kassel wieder neu. Sie engagierten sich im Bahnhofsdienst, bei der Flüchtlings- und Kinderbetreuung. Treffpunkt war immer ein Gebäude auf dem Rammelsberg. Erst 1979 entstand der Ortsverein Forstfeld mit 281 Mitgliedern. Einen Aufschwung nahm er unter dem Vorsitzenden Helmut Kleinert, in den 10er-Jahren wurde er dann wegen sinkendem Interesse aufgelöst.
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