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Schulerinnerung eines Lehrers

Blick auf den Eingang zur Schule

Eingang zur Joseph von Eichendorff-Schule
Foto: Erhard Schaeffer, Kassel

Die Joseph von Eichendorff-Schule in der Eichwaldstraße 108 ist 2019 abgerissen worden. Auf dem Areal entsteht eine neues Wohngebiet. Egbert Uekermann war bis zu seiner Pansionierung Lehrer an der Schule. Kartenauschnitt Openstreetmap

Wenn man von der Grundsteinlegung an Lehrer an der Bildungs- und Erziehungseinrichtung Joseph von Eichendorff-Schule war, gibt es natürlich eine ganze Reihe von Ereignissen und Erlebnissen, die im Gedächtnis geblieben sind.

Eine Begebenheit der besonderen Art, die nur indirekt mit unserem wertvollsten Gut – den Schülerinnen und Schülern – zu tun hatte, möchte ich an dieser Stelle schildern:

Schreck in der Morgenstunde:

Als Lehrer war ich verantwortlich für die Verwaltung und Organisation der Schülerbücherei, d.h. der vielen alten und neuen Fachbücher, die dem Schüler vom Land Hessen zur Verfügung gestellt wurden. Dafür bekam ich zwei Stunden „Unterrichtsentlastung“ pro Woche – aber diese Zeit reichte bei weitem nicht aus. Kamen neue Schüler, verließen Schüler die Schule, immer musste alles penibel genau festgehalten werden, hinter manchen Büchern lief man wochenlang her.

Einmal hatten wir nun eine neue Klasse H 10 (Hauptschulklasse 10) aufgenommen. Der Schulleiter nutzte die Gelegenheit und bestellte viele neue Bücher, die in der Summe einen beträchtlichen Geldbetrag ausmachten. Das musste wohl im Kultusministerium Misstrauen erweckt haben….., denn eines Morgens, als ich zum Dienst kam, stand die Tür zur Schülerbibliothek weit offen, helles Licht brannte und zwei vornehm gekleidete Herren, spazierten aufmerksam durch die Reihen der Bücherregale. Sie stellten sich als Beamte des Kultusministeriums Hessen aus Wiesbaden vor und wollten doch einmal unsere Buchbestände und ihre ordnungsgemäße Verwaltung unter die Lupe nehmen! Der durch den unangemeldeten Besuch bei mir ausgelöste Schreck war mir in die Glieder gefahren………

Doch die Sache nahm für mich und die Schule einen guten Verlauf. Ohne Rüge oder Streichung irgendwelcher Bestellungen verabschiedeten sich die beiden „Kontrolleure“ wieder; ich konnte zu meinem geliebten Unterricht zurückkehren!

Text: Egbert Uekermann, ehemaliger Lehrer und Realschulzweigleiter an der J v E

Editor: Erhard Schaeffer, Dezember 2019

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Kurzbeschreibung

Wenn man von der Grundsteinlegung an Lehrer an der Bildungs- und Erziehungseinrichtung Joseph von Eichendorff-Schule war, gibt es natürlich eine ganze Reihe von Ereignissen und Erlebnissen, die im Gedächtnis geblieben sind.

Eine Begebenheit der besonderen Art, die nur indirekt mit unserem wertvollsten Gut – den Schülerinnen und Schülern – zu tun hatte, möchte ich an dieser Stelle schildern:

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