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Die Spiekershäuser Fähre
- Autor: Gerhard Böttcher
- Zeit: 1700-1749
- Ort: Fulda-Schifffahrt
- Vom: 28.08.2019
- Themen: Stadtentwicklung, Kommunale und staatliche Einrichtungen
Die Fähre über die Fulda bei Spiekershausen hat eine lange und bedeutende Geschichte. Sie bediente den ältesten Fuldaübergang zwischen Hessen und Niedersachsen im Zuge einer alten Aufmarschlinie von Kaiser Karl des Großen (747-814). Bereits 1730 wurden die Fährrechte an die Gemeinde Landwehrhagen übertragen. Erst 1967 wurde der Fährbetrieb eingestellt.
Die Spiekershäuser Fähre bediente den ältesten Fuldaübergang zwischen Hessen und Niedersachsen im Zuge einer alten Aufmarschlinie von Kaiser Karl des Großen (747-814). Die ehemalige Heerstraße führte vom Süden kommend über den alten Königshof der befestigten fränkischen Etappen-Station „Wolfsanger“ bis zum linken Ufer, gegenüber der Ortslage „Spiekershausen“.
Entsprechend einer Urkunde aus dem Jahre 811 war Wolfsanger ein Königsgut von Karl des Großen und zu jener Zeit der Hauptort im sog. „Kasseler Becken“. Die Wiesen am linken Ufer der Furt in Spiekershausen befanden sich hingegen im Besitz des Klosters Kaufungen. Die rechte Seite gehörte zur Peterskirche in Landwehrhagen. Diese unterstand dem Dekanat Kirchditmold bei Kassel.
Die Gemeinde Wolfsanger mit der St Johanniskirche fiel durch eine Schenkung im Jahre 1019 von Kaiser
Heinrich II an die Klosterkirche Kaufungen und damit ins Besitztum des hessischen Landgrafen. Das betraf die gesamten Wiesen und Äcker des linken Fuldaufers bis Kragenhof.
Durch die Grenzteilung zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Braunschweig, im 13. Jhd. gingen die ursprünglichen Hoheitsrechte der St. Peterskirche Landwehrhagen mit der Anlegestelle am rechten Ufer nach Niedersachsen.
Da die Furt eine wichtige Zollstelle zwischen dem Markt in Wolfsanger und dem südlichen Niedersachsen war, kam es immer wieder zur Rechtsstreitigkeiten über den Besitz der Fährrechte.
1730 wurden die Fährrechte an die Gemeinde Landwehrhagen übertragen, die diese wiederum gegen einen jährlichen Pachtzins an einen Betreiber vergab. Da die jeweiligen Anlegestellen, ohne die ein Fährbetrieb nicht möglich war, zu unterschiedlichen Fürstentümern gehörten, musste man sich zwischen den hessischen und den niedersächsischen Gastwirten arrangieren.
Um 1910 betrieben die Gastwirte „Steinmacher“ und „Grimm“ auf der hessischen Seite gemeinsam die Fähre, bis Steinmacher das der „Grauen Katze“ gegenüberliegende niedersächsische Ufer pachtete und damit den alleinigen Fährbetrieb beanspruchte.
Eine grundlegende Veränderung des Fährbetriebes brachte 1890 die Kanalisierung mit dem Bau des Wehres und der Schleuse. Durch den veränderten Wasserstand konnte oberhalb des Wehres nur eine Personenfähre betrieben werden. Für den örtlichen Verkehr kam später eine zusätzliche Wagen-Prahmfähre unterhalb des Wehres hinzu.
Mit dem Celler Urteil vom 10. März 1888 wurde das Fährrecht ausschließlich dem rechten, hannoverschen Ufer zugesprochen. Das blieb allerdings nicht ohne Widerspruch und Klagen. Am 26. September 1927 wurde in der Berufungsinstanz das ausschließlich öffentliche Fahrrecht über die Fulda, und damit nicht nur auf der hannoverschen Seite, dem Ort Spiekershausen zugesprochen.
Im Frühjahr 1967 ruhte zunächst vorübergehend der Betrieb der Personenfähre wegen Krankheit eingestellt. Die Prahmfähre hatte bereits kurze Zeit vorher mit dem Betrieb aufgehört.
Während die Prahmfähre aus heutiger Sicht wohl kaum Aussicht auf eine Wiederinbetriebnahme hat, könnte eine Personenfähre an der „Grauen Katze“ durchaus eine Zukunft haben…..
Autor: Gerhard Böttcher, Kassel
Editor: Erhard Schaeffer, August 2019
Quellen:
- Chronik 700 Jahre Spiekershausen
- Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden
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Kurzbeschreibung
Die Fähre über die Fulda bei Spiekershausen hat eine lange und bedeutende Geschichte. Sie bediente den ältesten Fuldaübergang zwischen Hessen und Niedersachsen im Zuge einer alten Aufmarschlinie von Kaiser Karl des Großen (747-814). Bereits 1730 wurden die Fährrechte an die Gemeinde Landwehrhagen übertragen. Erst 1967 wurde der Fährbetrieb eingestellt.
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