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Lossemühle Agathof - Achatsteine und Mahlmühle

Agathof Hofseite

Ehemaliger Agathof
Foto: @ Stadtteilzentrum Agathof e.V.

Der Name Agathof soll daher stammen, dass dort eine Schleifmaschine zur Verarbeitung von Agat(Achat)steinen stand. Von 1763 bis 1774 war die Lossemühle Agathof Mahlmühle und Brantweinbrennerei.

Zwischen dem ehemalig selbstständigen Dorf Bettenhausen und der Stadt Kassel lag an dem Mühlenkanal der Losse, der “Neuen Losse“, ein Industriewerk, das den Namen Agathof trug.  Folgt man der Darstellung des Chronisten Bruno Jacob in der „Festschrift zur Feier des 800 jährigen Bestehens des Dorfes Bettenhausen“ von 1926, so muss davon ausgegangen werden, dass es sich dabei sogar um zwei Anlagen gehandelt hat, die auf beiden Seiten der „Neuen Losse“ dicht beieinander lagen. Es ist aber davon auszugehen, dass nur das stattliche, landesherrliche Fabrikgebäude den Namen Agathof trug, während die ältere Anlage auf der anderen Seite des Mühlgrabens eher als Agatmühle, hervorgegangen aus einer Kupfermühle, zu bezeichnen ist.

Achat Bildnis von Landgraf Karl, Künsler C. Labhart
Brustbild eines Fürsten aus Achat vom Ende des 17. Jahrhunderts, möglicherweise des Landgrafen Carl, von dem Künstler Christoph Labhart (1654-1695) gefertigt.  Foto: Museumslandschaft Hessen Kassel

Jacob schreibt: “Der Name Agathof soll daher stammen, daß Landgraf Carl hier eine Schleifmaschine zur Verarbeitung von Agat(Achat)-Steinen  und anderen Halbedelsteinen einrichtete. Sicher hat die Anlage an der Losse nicht lange ihrem Zwecke, zu dem sie geschaffen war, gedient. “ Nach der Zerstörung des Agathofes durch die Franzosen im siebenjährigen Krieg, wurde er in den Jahren 1763 - 1765 durch den Landesfürsten wieder instand gesetzt. Es folgte eine Nutzung als Mahlmühle (1765 - 1768) und Branntweinbrennerei (1768 - 1774).

Im Laufe der weiteren Geschichte zogen dann eine Kattun -, Leinen- und Zitzfabrik in den Agathof ein, abgelöst von der Seifenfabrik Diemar & Heller, die 1964 ihre Pforten schloss.  

Autor: Bernd Schaeffer, März 2006

Quellenverzeichnis:

  • Diemar, Julius, Fabrikant in Bettenhausen, „Hessenland“, Bd. 13, 1909, S. 183-238
  • Feldner, Claus, u. Wieden, Peter,  „Bettenhausen“, Wartbergverlag, 1989
  • Hermsdorff, Wolfgang, „Blick zurück(1045)“, HNA vom 26.05.1986
  • Jacob, Bruno (1881-1954), Kasseler Heimatforscher,  „Geschichte des Dorfes Bettenhausen, 1126-1926“, Hrsg. Bürgerverein Kassel Bettenhausen, 1927
  • Arbeitskreis Bettenhausen früher und heute. „Mühlen in Bettenhausen“ Stadtteilzentrum Agathof e. V., 2006

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Kurzbeschreibung

Der Name Agathof soll daher stammen, dass dort eine Schleifmaschine zur Verarbeitung von Agat(Achat)steinen stand. Von 1763 bis 1774 war die Lossemühle Agathof Mahlmühle und Brantweinbrennerei.

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