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Elise von Hohenhausen

Pfarrhaus Waldau, 1912

Pfarrhaus Waldau, 1912
Foto: Arbeitskreis Waldauer Geschichte(n)

Elise Philippine Amalie von Hohenhausen war die Tochter des kurhessischen Generals Adam Ludwig von Ochs (1759-1823) und Enkelin des Pfarrers Johann Philipp Schödde, sie wurde am 4. November 1789 in dem Pfarrhaus in Waldau, Bergshäuser Str. geboren. Dieser Beitrag erinnert an ihr Leben und Wirken:

Elise von Hohenhausen  kommt 1809 an der Seite ihres Gemahls Leopold nach Eschwege, um hier für einige Jahre zu bleiben. Schon in Eschwege fördert Leopold die schöngeistigen Neigungen seiner Frau. Erste Gedichtveröffentlichungen erfolgen im Cotta’schen „Morgenblatt“ und in der „Zeitschrift für die elegante Welt“ (1812/13).

E. von Hohenhausen Buch
Foto: @Stadtteilzentrum Agathof e.V.

Elise war eine Schönheit, die schon früher am Kasseler Hof viel bewundert und mit Komplimenten überhäuft wurde. 1815 zieht die Familie nach Minden. Auch in Minden gibt das literarisch interessierte Ehepaar ein „Sonntagsblatt“ heraus. Hier lernt sie Annette von Droste-Hülshoff kennen. Sie steht bald im Mittelpunkt des geistigen und  künstlerischen  Lebens der Stadt. Für ihren ersten gedichtband „Frühlingsblumen“ erhält sie vom dänischen König Frederik VI. die „Große Goldene Preismedaille“ (1816).
Größeren Erfolg hat sie mit ihren Übersetzungen englischer und amerikanischer Dichter.

1820 ziehen sie nach Berlin. Mit Hingabe führt Elise in der preußischen Hauptstadt ihren Salon. Zu Elises und Leopolds Gästen zählen u.a.: Fanny Mendelssohn, der Maler Wilhelm Hensel (der Elise porträtiert) und viele andere. In diese illustre Gesellschaft führt Elise den jungen Heinrich Heine ein, ermutigt und fördert ihn. Als Dank erhält sie ein Exemplar seines ersten Gedichtbandes. Der Publizist und Heine-Forscher Ludwig Marcuse schreibt dazu: „Die Salons der Rahel Levin und der Elise von Hohenhausen verliehen Heine den Rang eines vielversprechenden Dichters“.

Elise von Hohenhausen Erinnerungstafel an der alten Mauer des ehemaligen Pfarrhauses
Erinnerungstafel an der alten Mauer des ehemaligen Pfarrhauses in der Bergshäuser Straße 7  Foto: Arbeitskreis Waldauer Geschichte(n)

Nach Leopolds Pensionierung ziehen er und Elise nach Kassel. In der Wilhelmshöher Allee finden sie eine Wohnung, die bald schon Treffpunkt vieler bekannter Persönlichkeiten wird.

Nachdem ihr Mann gestorben war, unternahm sie mehrere Reisen durch Deutschland. In Paris besucht sie 1852 den kranken Heine. Jedesmal bringt sie neue Eindrücke von ihren Reisen mit, und ihrerseits gibt sie Freunden Anstöße und ermutigt junge Talente.

Am 2. Dezember 1857 ist Elise von Hohenhausen in Frankfurt an der Oder gestorben, wo sie zuletzt mit der Familie ihrer Tochter Elise-Friederike gelebt hatte. Sie hat zwar nicht den Rang anderer berühmter Frauen des 19. Jh. erreicht, aber dennoch sind ihr Ansehen in der Gesellschaft und ihre Bedeutung für das Geistesleben jener Zeit unbestritten.

Wohnhaus, Blick von der Gartentür in der alten Mauer des evangelischen Pfarrhauses
Neubau auf dem Grundstück des alten Pfarrhauses  Foto: AK Waldauer Geschichte(n)

Das Haus wurde 1971 abgerissen und fast an der gleichen Stelle durch einen Neubau ersetzt.Die Torpfosten zur Eingangstür sind erhalten geblieben, die zur Toreinfahrt wurden ersetzt.

Der Arbeitskreis Waldauer Geschichte(n) hat sich dafür eingesetzt, das in 2011 die Erinnerungstafel an der Mauer des ehemaligen Pfarrhauses, dem Geburtsort der Dichterin, angebracht wurde.

Text: Arbeitskreis Waldauer Geschichte(n)

Editor: Erhard Schaeffer, 2011

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Kurzbeschreibung

Elise Philippine Amalie von Hohenhausen war die Tochter des kurhessischen Generals Adam Ludwig von Ochs (1759-1823) und Enkelin des Pfarrers Johann Philipp Schödde, sie wurde am 4. November 1789 in dem Pfarrhaus in Waldau, Bergshäuser Str. geboren. Der Beitrag erinnert an ihr Leben und Wirken.

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