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Der Club der Motorradfreunde – MSC-Bettenhausen

Logo des Motorsportclubs-Bettemhausen, 1952

Logo des Motorsportclubs-Bettemhausen, 1952
Foto: Rudolf Ludwig, Kassel

1923 wurde in Kassel das erste Herkules-Bergrennen ausgerichtet. Nach einer längeren Pause wurde 1951 diese Tradition wieder aufgenommen. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Motorsportclubs (MSC)-Bettenhausen. Viele Bundesbürger entdeckten in der Nachkriegszeit ihre Liebe zum Zweirad und ein gutes Dutzend davon schloss sich im Kasseler Osten im MSC zusammen, um Rennen zu fahren, gemeinsame Ausflüge zu machen oder den Eichwaldfestumzug mit einem Korso zu bereichern. Der Club war kein eingetragener Verein und existierte auch nur wenige Jahre, deshalb war die Spurensuche mühsam. Auf Anregung des Kasseler Bürgers Rudolf Ludwig, der dankenswerterweise auch zwei Fotos beisteuern konnte, ist der untenstehende Beitrag entstanden.

Während an den Herkules-Bergrennen in den 1920er Jahren auch schnelle Autos teilnahmen, begnügte man sich bei der Wiederaufnahme der Renntradition am 19. August 1951 auf die Austragung von Motorradrennen. Rennleiter war der Kasseler Mercedes Niederlassungsleiter Karl-Bernd Appell. Um an Rennen dieser Art teilnehmen zu können, war es sinnvoll das Können und die Kräfte zu bündeln und einen Club zu gründen. Das dachten sich wohl auch die motorradbegeisterten Männer aus dem Kasseler Osten. Unter dem Vorsitz von Heinz Kimm (Motoren-Kimm) gründeten sie den Motorsportclub-Bettenhausen. Ihr Vereinslokal war das Theater des Ostens beim damaligen Wirt Heinz Happe.

Ein Höhepunkt des Vereinslebens war der „Bunte Abend“ am Jahresende 1952 im Theater des Ostens. Der damalige 1. Vorsitzende Karlheinz Meister ehrte sechs aktive Mitglieder der Saison. Mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurden der Ing. Heinz Rößler und der bekannte Rennfahrer Gerd Duthe. Die silberne Ehrennadel erhielten Theo Glinzer, Horst Landgrebe. Kurt Mühlhausen und Alfred Brinker. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernahm die Bettenhäuser Kapelle „Herz As“. Der Zauberer Axel Velden sorgte an dem Abend mit seinen humoristischen Einlagen für die rechte Stimmung. Auf der Leipziger Straße wurde mit viel Motorenlärm ein Pseudo-Autorennen gestartet. In dem Jahr 1952 wurden fünf neue Mitglieder aufgenommen.

Gerd Duthe auf der BSA von Rudolf Edelmann
Gerd Duthe auf der BSA von Rudolf Edelmann  Foto: HNA Regiowiki. Sammlung Edelmann

Der geehrte Rennfahrer Gerd Duthe gewann 1951 beim Herkules-Bergrennen auf seiner DKW den Wettkampf der 250 ccm Klasse Er war mit dem erfolgreichen Kasseler Rennfahrer Rudolf Edelmann befreundet. Gerd Duthe, der selbst eine DKW fuhr, ließ es sich nicht nehmen, seinem Freund zu zeigen, welche Rennhaltung dieser auf seiner BSA einnehmen müsste, um auch erfolgreich zu sein.

Himmelsfahrt-Partie des MSC-Bettenhausen
Himmelsfahrt-Partie des MSC-Bettenhausen  Foto: Rudolf Ludwig, Kassel

Mit mehr als 20 Clubmitgliedern fand eine feuchtfröhliche Himmelfahrtstour statt, natürlich ohne Zweirad, wegen des Führerscheins.

Motorrad-Korso des MSC beim Eichwaldfest 1953
Motorrad-Korso des MSC beim Eichwaldfest 1953  Foto: Archiv Stadtteilzentrum Agathof e.V.

Als Korso mit geschmückten Maschinen nahmen sieben Mitglieder des MSC am Festzug anlässlich des Eichwaldfestzuges in 1953 teil.
In den Folgejahren wurde es ruhiger um den MSC-Bettenhausen, wann genau das letzte Mitglied den Club verlassen hat, ist dem Autor nicht bekannt. Aber vielleicht findet sich ein interessierter Leser, der die Geschichte zu Ende erzählen kann.

Text und Editor: Bernd Schaeffer, November 2019

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Kurzbeschreibung

1923 wurde in Kassel das erste Herkules-Bergrennen ausgerichtet. Nach einer längeren Pause wurde 1951 diese Tradition wieder aufgenommen. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Motorsportclubs (MSC)-Bettenhausen. Viele Bundesbürger entdeckten in der Nachkriegszeit ihre Liebe zum Zweirad und ein gutes Dutzend davon schloss sich im Kasseler Osten im MSC zusammen, um Rennen zu fahren, gemeinsame Ausflüge zu machen oder den Eichwaldfestumzug mit einem Korso zu bereichern. Der Club war kein eingetragener Verein und existierte auch nur wenige Jahre, deshalb war die Spurensuche mühsam. Auf Anregung des Kasseler Bürgers Rudolf Ludwig, der dankenswerterweise auch zwei Fotos beisteuern konnte, ist der untenstehende Beitrag entstanden.

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