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Milch, Käse und Früchte von Pohl

Haus mit Milchladen Pohl und Elektrofachgeschäft Stranz

Haus mit Milchladen Pohl und Elektrofachgeschäft Stranz in der Leipziger Str. 157
Foto: Walter Pohl, Kassel

In der Leipziger Straße 157 gründeten 1935 die beiden befreundeten Familien von Heinrich Stranz und Friedrich Pohl (*1898 +1990) ihre Einzelhandelsgeschäfte. Während Stranz mit einem Elektrofachgeschäft an den Start ging, eröffnete Friedrich (Fritz) Pohl einen Laden für Milch- und Milchprodukte. Das Haus hatten sie von der Erbengemeinschaft Happel erworben. Stranz wohnt im Fronthaus zu dem auch eine kleine Werkstatt auf dem Grundstück gehörte. Pohls zogen ins Hinterhaus, das mit ihrem Laden in der rechten Haushälfte verbunden war.

Im Milchladen von Pohls gab es am Anfang auch Brot zu kaufen. Die Kundschaft wurde nach dem Krieg mit einem Goliath Dreirad beliefert. Auf dem ersten Foto sieht man das Geschäftshaus in den 1950er Jahren. Links neben dem Gebäude erkennt man im Hintergrund die Werkstatt und rechts angrenzend sieht man das Haus Leipziger Straße 159, das dem Tabakwarenhändler Bachmann gehörte.

Fritz Pohl in den dreissiger Jahren im Milchladen
Fritz Pohl in den 1930er Jahren im Milchladen  Foto: Walter Pohl, Kassel
Anzeige im Programmheft des Schützenvereins 1957
Anzeige von 1957 Quelle: Heimat- und Schützenheft  Foto: @Stadtteilzentrum Agathof e.V.

1955 baute Heinrich Stranz auf dem noch freien Grundstück Nr. 155 ein neues Geschäfts- und Wohngebäude. Die Familie Pohl nutzte nun das Haus Nr. 157 allein. Im Milch-Laden standen die Ehefrau Martha und die Tochter Irmgard. Der Sohn Walter machte eine kaufmännische Lehre und eröffnete später in dem linken Laden das Geschäft Früchte-Pohl. Das Angebot reichte von einheimischen Früchten und frischem Gemüse, sowie Konserven zu exotischen Früchten, die dem Kunden auch in Auslagen vor dem Laden angeboten wurden. Den Einkauf und die Auslieferung übernahm Walter Pohl, seine Frau Heidrun stand im Laden im Verkauf.

Geschmückte Häuser zur 850 Jahrfeier von Bettenhausen 1976
3.) Milch und Früchte von Pohl, 1976 zur 850 Jahrfeier von Bettenhausen geschmückt  Foto: Schaeffer Kassel
Anzeige Molkereiprodukte und Früchte von Pohl
Anzeige 1976 Quelle: 850 Jahre Bettenhausen   Foto: @Stadtteilzentrum Agathof e. V.

1965 erwarb die Spar- und Kreditbank Bettenhausen das Nachbargrundstück 159. Sie errichtet ein Bankhaus mit drei Etagen Geschäfts- und Wohnräumen. Anfang der 1980er Jahre ließ die Bank auf dem Grundstück des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes Münstedt, Leipziger Straße 169 / Ecke Ringhofstraße, einen Neubau errichten. Die Bank zog um und in der Folge erwarb 1982 Walter Pohl das Objekt in der Leipziger Straße 159. In den ehemaligen Bankräumen eröffnete er ein Lebensmittelgeschäft mit Obst Gemüse und Feinkost-Spezialitäten. Auch die Familie zog in das neue Haus um. Das alte Milchgeschäft hatte bereits vorher geschlossen.

Leipziger Straße 159 mit der Spar-und Kreditbank ca. 1970. Links daneben der ehemalige Milchladen
4.) Bank-Haus Leipziger Straße 159, links angrenzend der ehemalige Milchladen ca.1970  Foto: Schaeffer Kassel
Anzeige eka frisch Walter Pohl Feinkostspezialitäten
Anzeige 1988 Quelle: Jubiläums-Festschrift VfB Kassel  Foto: @Stadtteilzentrum Agathof e. V.
Das eka Geschäft von Walter Pohl rechts neben dem Milchladen 1986
Das eka-frisch Geschäft von Walter Pohl 1986  Foto: Schaeffer Kassel

Mit erreichen der Altersgrenze von Walter Pohl wurde der Laden aufgegeben. Walter Pohl verstarb im Februar 2020 und das Grundstück wird von den Erben Pohl verkauft. Heute befindet sich in dem Haus wieder eine Bank.

Editor: Erhard Schaeffer, Februar 2020

 

Quellen:

  • Helmut Schagrün, Niestetal
  • Geschichtskreis "Bettenhausen früher und heute"

Fotos : Walter Pohl

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Kurzbeschreibung

In der Leipziger Straße 157 gründeten 1935 die beiden befreundeten Familien von Heinrich Stranz und Friedrich Pohl ihre Einzelhandelsgeschäfte. Während Stranz mit einem Elektrofachgeschäft an den Start ging, eröffnete Friedrich (Fritz) Pohl einen Laden für Milch- und Milchprodukte. Das Haus hatten sie von der Erbengemeinschaft Happel erworben. Stranz wohnt im Fronthaus zu dem auch eine kleine Werkstatt auf dem Grundstück gehörte. Pohls zogen ins Hinterhaus, das mit ihrem Laden in der rechten Haushälfte verbunden war.

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